Corona hat nicht nur den Alltag, sondern auch den Arbeitsmarkt nachhaltig verändert. Wir-Online-Redakteurin Jana Ladwig berichtet in einer kleinen Serie: Von der Praktikumssuche über das Praktikum bis hin zur Jobsuche.
Ein Praktikum gehört zu den meisten Studiengängen dazu. Als Möglichkeit Gelerntes in der Praxis umsetzen zu können und den Berufsalltag kennenzulernen, vervollständigt es das Studium. Durch die Corona-Pandemie gestaltet es sich momentan allerdings für viele Studierende schwer, einen Praktikumsplatz zu finden. „Alle großen Unternehmen haben gerade Einstellungsstopp und verhalten sich extrem zögerlich“, bemerkt Mareike Schamoni aus dem Praktikantenamt der Fakultät für Wirtschaft. Auch Clarissa Schaub aus dem Praktikantenamt der Fakultät für Angewandte Psychologie zeigt sich besorgt: „Bisher haben lediglich 50 Prozent unserer Studierenden einen Praktikumsplatz. Im Vergleich zu 2019 waren es zum selben Zeitpunkt ca. 90 Prozent.“
Alternative Möglichkeiten

Viele der Praktika sollten bereits im Juli oder August beginnen, die Fakultäten mussten sich deshalb umstellen und nach alternativen Möglichkeiten für die Studierenden suchen. Die Fakultät für Wirtschaft bietet ihren Studierenden an, die Thesis vorzuziehen oder die praxisbezogene Studienform zu wählen. „Diese ersetzt das Praktikum und bietet Kompetenzerwerb ohne Unternehmen z.B. durch Forschungen oder wissenschaftliche Untersuchungen. Das Konzept muss noch ausgearbeitet werden und wird bald allen Studierenden zur Verfügung gestellt“, erzählt Mareike Schamoni. Auch die Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaften hat kreativ auf die problematische Lage reagiert.
Prof. Dr. rer. nat. Annette Schneider, Professorin für Kindheitspädagogik und Leiterin des Praktikantenamts Kindheitspädagogik erzählt: „Wir haben den Modulablauf geändert und ein Modul vorgezogen, damit wir die Praktikumszeit von sechs Monaten auf acht Monate verlängern konnten.“ Die Fakultät hat ein Praktikantenamt für Kindheitspädagogik, für soziale Arbeit und eines für die Rechtswissenschaften. Annette Schneider ist erleichtert darüber, dass nun alle Studierenden mithilfe der neuen Maßnahmen einen

Praktikumsplatz erhalten haben. Die Fakultät für Angewandte Psychologie konnte in Rücksprache mit der Geschäftsführung erstmalig eine konzernweite Stellenausschreibung erstellen, auf die sich die Studierenden bewerben können. Im Anschluss prüfen Personaler der verschiedenen SRH-Unternehmen, ob und wie die Bewerber an den jeweiligen Standorten eingesetzt werden können.